Begeisterung für Geschichte und Lust auf ungezwungenen Austausch: das verbindet Hunderte Geschichtsbegeisterte, die sich am 22. und 23. November zu einem Barcamp des Vereins Open History e.V. in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin treffen. Die überregionale Veranstaltung findet schon zum vierten Mal statt – und hat treue Fans in sozialen Netzwerken.

Geschichte hat Konjunktur: Viele Menschen beschäftigen sich beruflich mit historischen Themen, aber auch für immer mehr Privatleute ist die Beschäftigung mit der (eigenen) Vergangenheit ein erfüllendes Hobby. Sonderlich viel Kontakt haben diese beiden Gruppen normalerweise nicht. Das histocamp, das am 22. und 23. November 2019 in Berlin stattfindet, möchte das ändern. Als Barcamp für alle, die Geschichte begeistert, bringt es an zwei Tagen Hunderte Menschen unterschiedlicher Generationen, Disziplinen und Berufe aus ganz Deutschland in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin zusammen. Dahinter steht der bundesweit aktive Verein Open History e.V., der sich für eine aktive und öffentliche Geschichtswissenschaft einsetzt. Er veranstaltet das histocamp bereits zum vierten Mal.

Austausch über Lebenslagen, Disziplinen und Hierarchien hinweg

Die Hintergründe der Teilnehmer*innen sind vielfältig: Viele beschäftigen sich beruflich mit Geschichte, wieder andere interessieren sich privat für das Thema des Barcamps. Bild: Marit Kleinmanns

Ein Barcamp ist eine offene Veranstaltung, bei der das Programm erst am Morgen des jeweiligen Tages gemeinsam gestaltet wird. Vorher festgelegte Themen gibt es nicht. Alle Teilnehmenden können vor Ort Vorschläge für parallel stattfindende Sessions einreichen, in denen historische Themen spontan präsentiert und diskutiert werden können – jenseits üblicher Grenzen von Disziplinen und Berufen. Beim histocamp treffen Menschen aufeinander, die in Schulen, Museen, Geschichtsvereinen, Archiven und Bibliotheken, analog oder digital mit Geschichte arbeiten. Das Barcamp ermöglicht ihnen einen Austausch zu historischen Themen über Lebenslagen, Disziplinen und Hierarchien hinweg. „Beim histocamp kommen Menschen zusammen, denen Geschichte am Herzen liegt“, sagt Karoline Döring, Vorsitzende von Open History e.V. „Sie wollen Geschichte und die Geschichtsforschung gemeinsam neu entdecken.“

Das histocamp ist ein expliziter Gegenentwurf zu konventionellen Tagungsformaten der Wissenschaft. Es bietet die seltene Gelegenheit, sich in so entspannter wie professioneller Atmosphäre mit historischen Themen zu beschäftigen. Intensiv begleitet, gebündelt und weitergeführt werden alle Sessions in den sozialen Netzwerken, insbesondere bei Twitter. Unter dem Hashtag #histocamp können Nutzer*innen aus der ganzen Welt parallel zur Veranstaltung mitdiskutieren und Fragen stellen.

Ein bewährtes Format

Erst bei der Session-Planung am Morgen wird das Programm festgelegt. Bild: Marit Kleinmanns

2015 fand das erste histocamp in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn statt. Die Veranstaltung war mit über 100 Teilnehmenden aus dem Bereich der Wissenschaft, Museen, NGOs, Stiftungen und Unternehmen ein voller Erfolg. Es folgten zwei weitere histocamps: 2016 im Mainzer Rathaus und 2017 bei der Schader-Stiftung in Darmstadt. Im Jahr 2018 brachte Open History e.V. die Idee bei einem „Schnupper-histocamp“ auf dem Historikertag in Münster näher. Die Teilnehmenden haben sich in den letzten Jahren mit verschiedensten Themen beschäftigt. Beim histocamp gab es Sessions, die sich mit Schreibberatung beschäftigten, die Digitalisierung in Museen zum Thema machten oder einen Einblick in die Social-Media-Redaktion von ZDFinfo gaben. 2016 diskutierten die Teilnehmenden über den „Geschichtsunterricht im Jahr 2030“ oder den „Reiz des Originals“. Platz war auch für Alltagsthemen: Unter #histobaby sprachen Historiker*innen über Wissenschaft und Familienplanung, unter #bezahlteGeschichte tauschten sich freiberufliche Historiker*innen aus. „Das histocamp ist nicht nur divers, was die Hintergründe der Teilnehmenden belangt, sondern auch, was die Themen der Sessions betrifft. Das Barcamp-Format eröffnet große Freiräume“, sagt Open-History-Vorsitzende Karoline Döring. „Wir laden dazu ein, gemeinsam darüber nachzudenken, was Geschichte ausmacht und wie wir sie erforschen und vermitteln wollen.“

Kooperationspartner unterstützen das histocamp

Veranstaltet wird das histocamp 2019 von Open History e.V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung. Das Projekt wird durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ gefördert. Als Medienpartner begleitet das Portal „Zeitgeschichte-online“ des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam die Veranstaltung.

Auf einen Blick

Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Termin: Freitag, 22.11.2019, 12–20 Uhr; Samstag, 23.11.2019, 9–17.15 Uhr
Tickets: ab 25 Euro (ausverkauft), Resttickets ggf. unter histocamp.de/tickets
Informationen: info@histocamp.de / histocamp.de / Twitter: @histocamp

Pressekontakt/Akkreditierung

Theo Müller/Felix Schmidt
Tel. +49 (0)1579 2312437 (auch vor Ort)
presse@histocamp.de / Bildmaterial für redaktionelle Zwecke: histocamp.de/presse

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